Der Singapurer Unternehmenszusammenschluss aus ST Engieering, Skyports und Sumitomo will ein Drohnen-Netzwerk für die Schiffslogistik testen. Das Projekt soll Möglichkeiten neuer Lieferdienste für den zivilen und militärischen Bereich ausloten.
Inhaltsverzeichnis: Das erwartet Sie im Artikel
Schiffslogistik: doppeltes Emissionsproblem
Schiffstransporte sind in den letzten Jahren vermehrt in den Fokus von Umweltdebatten geraten. Obwohl sie für den globalen Warentransport ein essentielles Glied in der Lieferkette sind, richtet sich die allgemeine Aufmerksamkeit immer öfter auf die problematischen Folgen ihres Betriebs.
Neben der Ableitung von kontaminierten Abwässern in die Weltmeere und ihren Antrieben mit fossilen Brennstoffen, sind es vor allem die Emissionen, die zunehmend in die Kritik geraten. Hier treffen sie sich mit der herkömmlichen Logistik, die laut neuesten Studien für 70-90 Prozent der emittierten CO2-Werte in der Güterproduktion verantwortlich sein soll.
Ressourcen sparen durch autonome Lieferungen
ST Engineering vertritt die Ansicht, dass der Einsatz von unbemannten Fluggeräten in der Land zu Schiff-Logistik maßgebliches Einsparpotential generieren kann. So wäre die Emissionsbilanz der autonomen Lieferstrukturen deutlich besser im Vergleich zu konventionellen Bootstransporten. Nicht nur, dass die kleinen Fluggeräte schneller einsatzbar wären. Sie erzeugen auch auf ihrem Weg zu ihren Zielen so gut wie keine umweltschädigenden Emissionen. Ein Umstand, der Vorbildcharakter für die Nachhaltigkeitsbemühungen der gesamte Branche haben könnte.
Synergie-Effekte für den Erfolg
Die drei Unternehmen haben sich für dieses Projekt zusammengeschlossen, um ihre jeweiligen Kernkompetenzen zu bündeln. Jedes einzelne von ihnen verspricht sich dabei auch eine Ausweitung der eigenen bisherigen Geschäftsbereiche. Sumitomo steuert zu dem Test seine eigene Flotte aus Schiffen bei. ET Engineering liefert die DropNet-Technologie. Und Skyports sorgt für die nötige jenseits der Sichtlinie-Drohnentechnik (BVLOS).
BVLOS: autonom, leistungsfähig, kosteneffizient
BVLOS ist eine Technologie, die Drohnen in die Lage versetzt, auch längere Flüge von bis zu 30 Meilen pro Tag in schwer zugänglichen Gebieten zu absolvieren. Im Gegensatz zu Flügen mit visueller (VLOS) oder erweiterter Sichtlinie (Evlos) kann hier auf menschliche Unterstützung verzichtet werden. Stattdessen übernimmt eine Remote Pilot Station (RPS) den Betrieb.
Bordinstrumente stellen hierbei die benötigten Daten zur Kontrolle und Anpassung an Umgebungsfaktoren bereit. So lassen sich die Richtung, Höhe, Geschwindigkeit und Position des Fluggeräts jederzeit verändern. Untersuchungen ergaben, dass dabei lediglich 10 bis 25 Dollar Betriebskosten pro Meile anfallen. Während bemannten Hubschrauber bis zu 700 Dollar kosten würden.
DropNet UA: autonome Lieferung mit modernster Technologie
Ziel des neunmonatigen Tests ist es, den Transport von Paketen bis 7 Kilogramm von Land aufs Schiff zu ermöglichen. Dazu wird sich das Projekt hauptsächlich auf die DropNet UA-Systeme von ST Engineering stützen. Die autonome Lösung nutzt dabei eine Echtzeit-Datenverarbeitung, visuelle Bildgebung, sowie Gesichtserkennung.