Sobald es um das Thema IoT geht, wird es immer mit umfangreichen und hochkomplexen Vorgängen in Verbindung gebracht. Doch das muss nicht immer so sein. In der Medizintechnik wird das Internet of Things sehr oft zur Lösung von alltäglichen Problemen eingesetzt. Der Hintergrund ist der, dass zahlreiche Medizinprodukte in Reinräumen hergestellt werden müssen. Die Hersteller müssen dabei nachweisen, dass die strengen Vorgaben zur Reinheit immer eingehalten wurden.
Inhaltsverzeichnis: Das erwartet Sie im Artikel
Was bringt das IoT der Medizintechnik?
Die Vorschriften bezüglich der Luftverunreinigung in den Reinräumen zur Herstellung von Medizinprodukten gelten bereits seit vielen Jahren. Die Technik zum Erfassen der Daten ist deshalb schon sehr ausgereift. Bisher werden die Messdaten gesammelt und anschließend ausgedruckt. Die Dokumente werden dann selbstverständlich aufbewahrt. Kommt es jedoch hinterher zu Reklamationen durch die Kunden, dienen die Ausdrucke als Nachweise für die Einhaltung der Luftreinheit.
Allerdings ist diese Vorgehensweise sehr fehleranfällig. Da die Herstellung von Medizinprodukten zumeist in großen Mengen erfolgt, kann es Probleme geben. Nicht immer passen die Dokumente mit den Messwerten zur Chargennummer. Dadurch besteht die Gefahr, dass Konflikte auftreten. Durch den Einsatz des IoT in der Medizintechnik lassen sich solche Probleme von vornherein ausschließen.
Überwachung von Reinräumen
Diverse Medizinprodukte, zu denen nicht nur Medikamente, sondern auch medizinische Instrumente und Verbrauchsmaterialien gehören, müssen unter besonders sauberen Bedingungen hergestellt oder bearbeitet werden. Diese Arbeit geschieht deshalb in sogenannten Reinräumen. Das sind Räume, in denen die Luft kaum noch fremde Partikel enthalten darf. Die Größenordnungen dafür sind in der Norm DIN EN ISO 14644 festgelegt. Es gibt insgesamt neun unterschiedliche Reinheitsstufen.
In der höchsten Kategorie dürfen sich in einem Kubikmeter Raumluft maximal zehn Partikel befinden. Diese dürfen einen Durchmesser von höchstens 0,1 Mikrometer aufweisen. Diese Partikel sind so klein, dass sie kaum noch vorstellbar sind. Zum Vergleich: Ein menschliches Haar weist einen Durchmesser auf, der etwa 500 Mal so groß ist. Mit speziellen Sensoren werden die Größe und die Anzahl der Partikel in den Reinräumen erfasst.
Kombination aus IoT und ERP in der Medizintechnik
Mittlerweile ist es kein Problem mehr, das IoT mit dem ERP zu verbinden. Die Messdaten aus den Reinräumen werden in Echtzeit gesammelt und weitergeleitet. Sollte es später zu Beanstandungen kommen, ist es für den Hersteller der Medizinprodukte kein Problem mehr, die Sauberkeit der Reinräume exakt nachweisen zu können.
Das IoT kann in der Medizintechnik noch mehr
Neben der Partikelmessung in den Reinräumen werden IoT-Geräte auch im Lager oder beim Transport eingesetzt. Die Vernetzung unterschiedlicher Geräte ist inzwischen problemlos möglich. Deshalb kann der Hersteller im Bereich der Medizintechnik von der Produktion bis zur Auslieferung an den Kunden sämtliche Nachweise erbringen. Sollten Reklamationen aufkommen, so kann der Hersteller präzise nachweisen, dass in allen Bereichen die Vorgaben bestimmungsgemäß eingehalten wurden.
Das IoT in der Medizintechnik bietet den Herstellern von Medizinprodukten eine enorme Erleichterung. Zum einen müssen Messdaten nicht mehr manuell erfasst und dokumentiert werden. Bei Bedarf sind sämtliche relevanten Daten jederzeit verfügbar. Das bringt auch ein erhebliches Maß an Sicherheit.