Elektronischer Stromzähler: Magnet & Manipulieren, Definition, Auslesen, Datenschnittstellen, Vorteile, Pflicht, Preis
DefinitionAuslesenManipulationPflicht zum EinbauWas ist ein eBZ Zähler?Digitale Stromzähler anhaltenMagnet & Stromzähler (!)Urteile
Definition: Was ist ein Elektronischer Stromzähler?
Der elektronische Stromzähler ist ein Energiezähler, der den Energieverbrauch in einem elektrischen Netzwerk erfasst und in Kilowattstunden anzeigt. Mit einem Smart Meter Gateway kann er in einen intelligenten Stromzähler, auch Smart Meter genannt, umgewandelt werden.
Wie funktioniert ein Elektronischer Stromzähler?
Durch den Einsatz einer elektronischen Schaltung generiert der elektronische Stromzähler Impulse, welche anschließend von einer digitalen Schaltung verarbeitet werden können. Weiterhin ist ein intelligenter Stromzähler mit einem Kommunikationsnetz verbunden, über das er Daten austauschen kann.
Elektronische Stromzähler auslesen
Zur Anzeige der Zählerstände setzen elektronische Zähler ein digitales Display ein. Wenn die Anzeige zwischen verschiedenen Werten wechselt, wird dies durch eine OBIS-Kennzahl beschrieben, die den Zählertyp identifiziert.
- Zählerstand gesamt Energiebezug: 1.8.0
- Zählerstand Hochtarif (Bezug): 1.8.1
- Zählerstand Niedertarif (Bezug): 1.8.2
- Zählerstand gesamt Energielieferung: 2.8.0
Wenn Sie weitere Informationen wie den monatlichen Stromverbrauch abrufen möchten, benötigen Sie eine PIN, die von Ihrem Stromversorger zur Verfügung gestellt wird. Sie können diese PIN über die optische Schnittstelle Ihres Zählers durch Lichtsignale übermitteln.
Technologien zum Auslesen von Zählern
Die Verwendung eines optischen Auslesekopfes ermöglicht es Verbrauchern, die erfassten Energiedaten ihres digitalen Stromzählers abzurufen und auf unterschiedlichen Übertragungswegen wie WLAN (Lokales Internet) oder DECT zu empfangen. Ein Smart Meter Gateway ist hierfür nicht erforderlich.
Tipp
Mit der Energy Buddy App haben Anwender die volle Kontrolle über den Energieverbrauch. Man kann sie herunterladen, mit dem Gateway verknüpfen und sofort die Verbrauchs- und Erzeugungswerte jederzeit und überall einsehen. Sie ist verfügbar im Apple App Store und im Google Play-Store.
28.03.2024
Neue Pflicht: Einbau von Smart Metern
- Verbraucher mit einem Jahresverbrauch über 6.000 kWh,
- Betreiber von Photovoltaikanlagen ab 7 kW oder
- steuerbare Verbrauchseinrichtungen wie Wärmepumpen.
20.04.2023
Intelligente Stromzähler: Ausbau wird beschleunigt, Bundesregierung handelt
Digitaler Stromzähler Manipulieren: Warum elektronische Stromzähler anfällig für Manipulationen sind
Obwohl es viele Möglichkeiten gibt, Strom zu stehlen, ist es immer eine riskante Praxis, die nur kurzfristige Vorteile bietet und langfristig zu rechtlichen Problemen führen dürfte.
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Magnetische Trickserei beim Stromzähler: Warum Sie verhindern sollten, dass Sie erwischt werden
Es ist erschreckend einfach, moderne Stromzähler mit einem Magneten zu manipulieren. Durch die Verwendung von Neodym-Magneten kann der Zählerstand auf unethische Weise reduziert werden. Allerdings birgt dieser Ansatz auch Risiken, da er zu einer Überhitzung des Zählers und einer Beschädigung des Geräts führen kann.
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Stromzähler-Täuschung: Den Zähler in umgekehrter Richtung betreiben
Es gibt Personen, die den Einsatz eines Magneten oder das Bohren eines kleinen Lochs als illegale Methode zur Beeinflussung des Stromverbrauchs nutzen.
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Digitale Stromzähler anhalten
Internet-Anleitungen zum Anhalten von Stromzählern gibt es viele. Oft kommen diese mit dem Vorschlag eines Magneten um die Ecke. Doch Experten warnen, dass herkömmliche Magnete nicht ausreichen. Neodym-Magneten sind stärker und könnten eventuell den Zähler anhalten und so den Stromverbrauch scheinbar reduzieren. Klar ist jedoch auch: Es ist Betrug! Wer erwischt wird, riskiert empfindliche Strafen.
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Magnet & Stromzähler-Manipulation: Welche rechtlichen Folgen hat dies?
Die Versuchung mag groß sein, mit dem Magnet Stromzähler und gemeldeten Verbrauch zu stoppen. Doch man muss sich darüber im Klaren sein, dass die Spielerei mit Magnet & Stromzähler letztlich Betrug ist, und:
Wenn jemand versucht, den Drehstromzähler zu manipulieren und dabei erwischt wird, können Stromversorger juristische Schritte einleiten. Es handelt sich hierbei um eine illegale Handlung, die strafrechtliche Konsequenzen für den Täter haben kann.
Es ist unwahrscheinlich, dass Verbraucher mit einem Magnet-manipulierten Stromzähler davonkommen. Schließlich führen Stromversorger regelmäßig Überprüfungen durch, um sicherzustellen, dass die gelieferte Strommenge mit dem Zählerstand übereinstimmt.
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Eine Manipulation des Stromzählers ist mit hohem Risiko verbunden, erwischt zu werden
Bei der Abrechnung eines Straßenzugs mit 50 Häusern über einen gemeinsamen Zähler kann eine Differenz in der Summe auf mögliche Verluste hinweisen. Der Stromversorger könnte Untersuchungen an den einzelnen Zählern durchführen, um die Ursache zu ermitteln.
Vor dem Amtsgericht Wipperfürth wird ein Mann beschuldigt, über fünf Jahre hinweg den Stromzähler manipuliert zu haben. Der entstandene Schaden beläuft sich auf über 2.000 Euro und der Mann muss sich wegen der Vorwürfe vor Gericht verantworten.
Rechtsstreitigkeiten wie der Fall eines 57-jährigen Hannoveraners zeigen, dass Stromversorger sich nicht vor juristischen Konsequenzen scheuen und das Gesetz durchsetzen.
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Kann man Stromzähler Manipulation nachweisen?
Wenn am Stromzähler Manipulationen vorgenommen werden, die rückgängig gemacht werden, kann dies oft nicht nachgewiesen werden. Allerdings ist es möglich, durch die Überwachung des Verbrauchs auf mögliche Manipulationen aufmerksam zu werden und diese aufzudecken.
Elektronische Stromzähler: Pflicht zum Einbau?
Die flächendeckende Installation moderner Messeinrichtungen ist bis zum Jahr 2032 im Rahmen der Digitalisierung der Energiewende vorgesehen. Einige Verbraucher haben bereits Ankündigungen über den bevorstehenden Einbau erhalten.
Laut einem Bericht der Bundesnetzagentur und des Bundeskartellamts im Dezember 2022 werden in Deutschland noch immer knapp 60 Prozent der Zähler durch die althergebrachten Ferraris-Messgeräte repräsentiert. In einem ambitionierten Schritt zur Modernisierung und Effizienzsteigerung sollen alle Haushalte bis 2032 mit Smart Metern ausgestattet werden.
Beispiel Digitaler Stromzähler: Was ist ein eBZ Zähler?
Der elektronische Drehstromzähler in Ihrem Haushalt misst Ihren Stromverbrauch genauer als analoge Geräte und gibt Ihnen somit bessere Einblicke in Ihre Energiekosten. Dadurch haben Sie die Möglichkeit, Ihr Verbrauchsverhalten anzupassen und zu sparen.
eBZ DD3 Datenschnittstelle
Mit zwei optischen Kommunikationsschnittstellen (MSB und Info) ausgestattet, arbeitet der DD3-Zähler mit Infrarottechnologie. Die MSB-Schnittstelle kann entweder unidirektional (mit OBIS-Protokoll) oder bidirektional (mit SML-Protokoll, das versiegelt ist) sein. Der Zähler gibt mehrere Messwerte aus, die erfasst werden können.
- Hersteller-Identifikation
- Hersteller-Kennung
- Gerätetyp mit Software Version
- Eigentumsnummer
- Geräte-Identifikation (herstellerübergreifende Identifikationsnummer)
- Zählerstand zu +A Tariflos
- Zählerstand zu -A Tariflos
- Zählerstand zu +A Tarif 1
- Zählerstand zu +A Tarif 2
- Zählerstand zu -A Tarif 1
- Zählerstand zu -A Tarif 2
- Summe der Momentan-Leistungen in Allen Phasen
- Momentane Leistung in Phase L1
- Momentane Leistung in Phase L2
- Momentane Leistung in Phase L3
- Spannung in Phase L1
- Spannung in Phase L2
- Spannung in Phase L3
- Auflösung
- Statuswort
- Sekundenindex
Urteile zur Manipulation von Stromzählern
Amtsgericht Gütersloh, Urteil vom 17.11.2022, Aktenzeichen 10 C 648/21
Erfolgreiche Klage auf Zahlung im Stromlieferungsverhältnis
Ein Gerichtsurteil vom 17.11.2022 (AG Gütersloh, Az. 10 C 648/21) entschied über eine Klage bezüglich eines Stromlieferungsverhältnisses. Die Beklagte wurde dazu verurteilt, der Klägerin 208,54 Euro nebst Zinsen zu zahlen. Die Klage wurde teilweise abgewiesen, wobei die Kosten des Rechtsstreits überwiegend der Beklagten auferlegt wurden.
Berechtigte Forderungen und Verzug der Beklagten
Die Klägerin konnte erfolgreich einen Zahlungsanspruch gemäß § 433 Abs. 2 BGB geltend machen. Es wurde festgestellt, dass die Beklagte für den Zeitraum 20.09.2019 bis 31.01.2021 einen Betrag in Höhe von 185,47 Euro schuldete. Zusätzlich konnte die Klägerin einen Restbetrag von 24,77 Euro für den Abrechnungszeitraum 21.09.2019 bis 19.09.2020 einfordern. Da die Beklagte mit der Zahlung im Verzug war, wurden auch Verzugszinsen sowie Mahnkosten festgesetzt.
Aufrechnung und Kostenentscheidung
Die Beklagte konnte einen Teil der Forderung durch Aufrechnung erlöschen lassen, was zu einer Kostenentscheidung zugunsten der Klägerin führte. Allerdings stand der Klägerin keine Erstattung der außergerichtlichen Inkassokosten zu, da diese nicht als angemessen und erforderlich betrachtet wurden.
Positive Bewertung des Urteils
Dieses Urteil bestätigt die Bedeutung rechtlicher Klarstellungen in Bezug auf Vertragsbeziehungen, insbesondere im Bereich von Stromlieferungsverhältnissen. Es stellt sicher, dass berechtigte Forderungen durchgesetzt werden können und schafft Klarheit über die Kostenverteilung im Rechtsstreit. Insgesamt trägt es zur Stabilität und Sicherheit in Vertragsbeziehungen bei.
Amtsgericht Viechtach
Unnachweisbare Stromzähler-Manipulation
Das Viechtacher Amtsgericht sprach am 5. Oktober 2020 eine 37-Jährige frei, die wegen Fälschung technischer Aufzeichnungen angeklagt war. Der Vorwurf lautete, dass sie einen starken Magneten am Stromzähler ihres Hauses in Frauenau angebracht hatte, um Strom kostenlos zu beziehen.
Zweifel an den Vorwürfen
Der Tatverdacht gegen die Frau stützte sich auf die Aussage eines Elektrikers bei der Polizei. Dieser behauptete, dass der Vater der Angeklagten versucht habe, den Magneten zu entfernen, was er angeblich im Auftrag seiner Tochter tat. Vor Gericht konnte der Elektriker jedoch seine Aussage nicht bestätigen.
Komplexität des Falls
Die Angeklagte gab an, von ihrer verstorbenen Partnerin Häuser für eine Stiftung vermacht bekommen zu haben. Ein 77-Jähriger, der ebenfalls begünstigt wurde, entwickelte jedoch unerwünschte Gefühle für sie und begann, sie zu belästigen, weshalb sie mehrmals umziehen musste. Sie entdeckte den Magneten im Haus der verstorbenen Partnerin, konnte ihn aber nicht entfernen.
Konflikt um den Magneten
Der vermeintliche Stalker behauptete vor Gericht, den Magneten entdeckt und dem Energiedienstleister gemeldet zu haben. Die Situation eskalierte, als er den Magneten in Anwesenheit der Angeklagten entfernen wollte und die Polizei gerufen wurde.
Zweifel am Vorgehen
Der Vater der Angeklagten bestritt jegliche Absicht, den Magneten zu entfernen, und behauptete, er sei aufgrund von Sorgen um seine Tochter gerufen worden. Die Richterin sah aufgrund der widersprüchlichen Aussagen keine Schuld bei der Angeklagten und stellte das Verfahren ein.
Schlussfolgerung
Die unklare Situation und die mangelnde Beweislage führten dazu, dass das Verfahren gegen die Angeklagte eingestellt wurde. Die Geschichte wirft Fragen zur Sicherheit von Stromzählern auf und verdeutlicht die Herausforderungen bei der Beweisführung in Fällen technischer Manipulation.
Amtsgericht Pforzheim
Gastronom aus Pforzheim beschuldigt, Stromzähler mit Magneten manipuliert zu haben
Ein 30-jähriger Gastronom in Pforzheim geriet in den Fokus der Staatsanwaltschaft, die ihm vorwarf, seinen Stromverbrauch mittels eines Magneten am Zähler drastisch gesenkt zu haben.
Stromverbrauch halbiert: Einsparungen und Freispruch vor Gericht
Zwischen Januar und Juni 2019 soll der Gastronom mithilfe des Magneten seinen offiziellen Stromverbrauch um die Hälfte reduziert haben, was zu einer Ersparnis von fast 3.000 Euro führte. Trotz des Verdachts der Manipulation wurde der Angeklagte vor Gericht freigesprochen.
Entdeckung und rechtliche Konsequenzen
Die Manipulation wurde zufällig entdeckt, als ein Elektriker das illegale Anbringen des Magneten bemerkte und dokumentierte. Der Gastronom erhielt einen Strafbefehl, legte jedoch Einspruch ein und beteuerte seine Unschuld.
Technologische Aufrüstung als Alternative
Der Gastronom betonte, dass er tatsächlich legitime Energiesparmaßnahmen wie die Umstellung auf LED-Lampen und effizientere Kühlung in seinem Betrieb durchgeführt habe.
Gericht kann keine eindeutigen Beweise finden
Das Gericht konnte dem Gastronom die illegale Manipulation nicht zweifelsfrei nachweisen, da es an Beweisen mangelte und Zeugenaussagen widersprüchlich waren.
Abschließende Bewertung der Situation
Obwohl der Gastronom vor Gericht freigesprochen wurde, könnte er dennoch rechtliche Konsequenzen seitens des Stromanbieters befürchten, der die "gesparten" Beträge möglicherweise zivilrechtlich einfordern könnte.