Beacon: Definition, 3 Beispiele fürs Marketing-Einsätze, die Technik und Brand-Risiken
DefinitionTechnik, ReichweiteWas leistet ein Beacon im Marketing?3 Beispiele für KampagnenVorsicht Brand-Risk!iBeacon Tracker (Apple)
Definition: Das ist ein Beacon
Ein Beacon ist ein kleiner, batteriebetriebener (drahtloser) Sensor. Mit Beacon wird eine Technologie bezeichnet, die auf dem Übertragungsprinzip Bluetooth Low Energy (BLE) basiert. Die Beacon-Technologie zeichnet sich durch ihre beeindruckende Effizienz aus. Trotz ihres geringen Energieverbrauchs bietet sie zuverlässige Informationsübertragung. Sie erweitert das Internet der Dinge, indem sie die Kommunikation zwischen Maschinen und Geräten verbessert. Beacons sind kosteneffektiv und leicht zu implementieren, was sie zu einer attraktiven Lösung für Unternehmen macht, die auf eine zuverlässige und präzise Datenkommunikation angewiesen sind.
Technik: Was kann der Beacon?
Die Beacon-Technologie umfasst Sender und Empfänger, sogenannte Beacons, mit einer Standardreichweite von etwa 50 Metern, die aber je nach Hersteller und Entwicklungszustand auf bis zu 75 Meter erweitert werden kann. Im Vergleich zu Bluetooth zeichnet sich die Datenübertragung durch einen erheblich geringeren Energieverbrauch aus, was die Batterielaufzeit von Smartphones verlängert und kosteneffizient ist. Allerdings ist die Übertragungsrate begrenzt, wodurch sich Beacons weniger für die Übermittlung großer Datenmengen eignen. Die Stromversorgung erfolgt über Batterien oder gelegentlich direkt über Stromanschlüsse.
Die Interaktion mit Beacons erfordert die Installation einer speziellen App auf dem Endgerät. Sobald ein kompatibles Smartphone oder Tablet in die Reichweite eines Beacons gelangt, ermöglicht die Technologie das Senden von Push-Benachrichtigungen an das Gerät. Wenn mehrere Beacons in der Umgebung positioniert sind, wird die genaue Standortbestimmung des Empfängers möglich, was vielfältige Anwendungsmöglichkeiten in verschiedenen Branchen eröffnet.
Was leistet ein Beacon im Marketing?
Der Hamburger Flughafen hat sein Einkaufserlebnis mit der Einführung von Beacons in seinen Geschäften, darunter Hugo Boss, Montblanc und Tom Tailor, aufgewertet. Reisende, die die Yoints Mobile-App nutzen, erhalten Zugang zu exklusiven Sonderangeboten und Aktionen. Beacons ermöglichen eine präzise Lokalisierung von Nutzern und bieten eine personalisierte Einkaufserfahrung.
3 Beispiele für Kampagnen mit Beacons und Geofencing
Diese Beispiele für Beacon-Kampagnen verdeutlichen den Einsatz und Nutzen.
Beispiel #1: Coca Cola Kampagne mit Geofencing
Beispiel #2: "Hijack"-Kampagne von Meat Pack
Allerdings konnten die Kunden nur in den Genuss des Rabatts kommen, wenn sie unverzüglich die Filiale von Meat Pack aufsuchten, denn in jeder Sekunde reduzierte sich der Rabatt um einen Prozentpunkt. Dies stoppte erst in dem Moment, in dem die Kunden den Laden von Meat Pack betraten. Je schneller man also zu Meat Pack wechselte, umso mehr Rabatt erhielt man. In nur einer Woche bekehrte Meat Pack so über 600 Kunden zum Besuch ihrer Filiale.
Beispiel #3: Family-Beacons von IKEA
Welche Grenzen hat der Beacon im Marketing?
Datenschutz und Privatsphäre im Fokus
Die Nutzung von Geofencing und Beacons im Marketing eröffnet neue Möglichkeiten für standortbezogene Werbung. Doch diese innovativen Methoden sind nicht ohne Kontroversen. Ein zentrales Anliegen betrifft den Datenschutz und die Privatsphäre der Verbraucher. Aus datenschutzrechtlicher Sicht sind standortbezogene Marketingansätze grundsätzlich möglich, vorausgesetzt die Nutzer willigen ausdrücklich in die Verwendung ihrer Daten für Marketingzwecke ein und haben die Möglichkeit, diese Einwilligung jederzeit zurückzuziehen (Opt-out).
Brand-Risk: Datenschutzverletzungen in der Praxis
So kam es denn zum Eklat, als die Beacons entdeckt wurden. Bürger protestierten hier lautstark. In Folge dessen ging die Stadtverwaltung dazu über, die bereits installierten Beacons wieder entfernen zu lassen.
Besteht dieses Risiko in nennenswertem Umfang, sollte die Kampagne nochmals überdacht werden.
Brand-Risk: Rechtliche Vorsicht beim "Geoconquesting"
Ein weiterer Aspekt, den Marketer beachten sollten, betrifft das "Geoconquesting". Hier setzt das Wettbewerbsgesetz klare Grenzen. Eine Kampagne wie jene von Meat Pack in den USA wäre in Deutschland höchst riskant. Eine gezielte Beeinflussung zur Abwerbung von Kunden eines Wettbewerbers werden vom Wettbewerbsgesetz untersagt.
Chancen für Marketer trotz Bedenken
Trotz dieser Bedenken bieten Geofencing und Beacons erhebliches Potenzial für Marketer. Diejenigen, die die rechtlichen und ethischen Rahmenbedingungen beachten und eine solide Strategie entwickeln, können ihre Zielgruppen auf innovative Weise ansprechen. Im Gegensatz zu traditionellen Marketingtechnologien erhalten Marketer, die sich mit diesen Ansätzen beschäftigen, oft einen Innovationsbonus. Darüber hinaus haben sie die Möglichkeit, relativ unbeschwert zu experimentieren, da die Mehrheit der Unternehmen noch nicht mit diesen Technologien arbeitet.
Insgesamt bieten Geofencing und Beacons interessante Möglichkeiten für das Marketing, solange sie verantwortungsvoll eingesetzt werden und die Privatsphäre der Verbraucher respektiert wird. Es bleibt abzuwarten, wie sich diese Technologien in Zukunft weiterentwickeln und in verschiedenen Branchen Anwendung finden werden.